Asbestzementplatten auf Dächern: Was Hausbesitzer und Bauherren wissen müssen
- hchschwerin
- 23. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Asbestzementplatten wurden jahrzehntelang im Dachbau eingesetzt, geschätzt wegen ihrer Langlebigkeit, Hitzebeständigkeit und geringen Kosten. Heute jedoch gelten sie als Gefahrstoff, der bei Sanierungen oder Rückbauten besondere Aufmerksamkeit erfordert.

Wie erkennt man Asbestzementplatten und wann sollte man vorsichtig werden?
Eine eindeutige Erkennung mit bloßem Auge ist oft schwierig, dennoch gibt es einige Hinweise:
Baujahr des Gebäudes: Dächer, die vor 1993 gedeckt wurden, enthalten oft Asbest.
Typische Formate: Wellenplatten oder flache Fassadenplatten, meist grau, manchmal beschichtet.
Herstellerkennzeichnungen: Einige Platten tragen eingeprägte Kürzel oder Produktionsdaten.
Da der optische Eindruck trügen kann, bringt letztlich nur eine Materialanalyse im Labor absolute Gewissheit.
Warum ist Asbest so gefährlich?
Asbestfasern sind in fest gebundener Form (wie in Zementplatten) zunächst relativ stabil, gefährlich wird es, wenn die Platten beschädigt, geschnitten oder gebohrt werden.Dann können Fasern freigesetzt werden, die beim Einatmen schwerwiegende Erkrankungen wie Asbestose oder Lungenkrebs verursachen können. Auch die Umwelt kann belastet werden, wenn Fasern unkontrolliert in Boden oder Luft gelangen.

Beim Rückbauverfahren gelten strenge Regeln
Der Rückbau von Asbestzementplatten ist in Deutschland streng geregelt und darf nur von Fachbetrieben mit entsprechender Zulassung durchgeführt werden.
Die wichtigsten Schritte:
Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsplanung: Erstellung eines Rückbauplans unter Einhaltung der TRGS 519.
Sicherheitsmaßnahmen: Einsatz von Vollschutzanzügen, Atemschutzmasken und staubarmen Verfahren.
Demontage ohne Faserfreisetzung: Platten werden unbeschädigt gelöst, nicht gebrochen oder geschnitten.
Sichere Verpackung: Nutzung von zugelassenen Big Bags oder Folienverpackungen mit Kennzeichnung „Asbest“.
Fachgerechte Entsorgung: Abgabe bei dafür zugelassenen Deponien oder Entsorgungsanlagen.
Wer darf Asbest entsorgen und warum Eigenleistung keine Option ist
Der Umgang mit Asbest unterliegt in Deutschland strengen gesetzlichen Vorgaben. Der Rückbau und die Entsorgung dürfen ausschließlich durch qualifizierte Fachbetriebe erfolgen, die über eine entsprechende Zulassung gemäß TRGS 519 verfügen.

Laien fehlt in der Regel nicht nur das notwendige Fachwissen, sondern auch die vorgeschriebene Schutzausrüstung sowie die technischen Voraussetzungen, um eine sichere Durchführung zu gewährleisten. Unsachgemäßer Umgang kann zu einer massiven Freisetzung gesundheitsgefährdender Fasern führen und stellt ein erhebliches Risiko für alle Beteiligten und die Umwelt dar.
Daher ist klar: Asbestsanierungen gehören in die Hände erfahrener Profis für den Schutz von Gesundheit, Umwelt und Rechtssicherheit.
Fazit: Was tun bei Asbest auf dem Dach?
Werden Asbestzementplatten auf einem Dach festgestellt, ist schnelles und professionelles Handeln gefragt. Der Rückbau erfordert Erfahrung, Spezialtechnik und strenge Sicherheitsmaßnahmen; für ein sicheres Zuhause und eine unbelastete Umwelt.
Bildnachweis: HCH Umwelt GmbH, shutterstock.com






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